
Geschichte
Internationale Gartenbauausstellung 2003 in Rostock
Idee und Ziel war es, den schmerzhaften Strukturwandel Rostocks durch konzentrierte städtebauliche Maßnahmen abzumildern und zu begleiten. Deshalb war die Internationale Gartenbauausstellung vor allem ein Infrastrukturprojekt für ganz Rostock.
Einerseits wurden wichtige Verkehrsprojekte wie der Warnowtunnel, die Untertunnelung des Hauptbahnhofs und die neue Messe mit großer Landes-und Bundesunterstützung umgesetzt. Kernstück der Infrastrukturmaßnahmen aber war ein großer Landschaftspark und Veranstaltungsort im Nordwesten der Stadt. Dafür wurde eine brachliegende Fläche zwischen den Stadtteilen Groß Klein und Schmarl ausgewählt – die sogenannte Warnowniederung.
Im Ergebnis dessen entstand das heute größte Open-Air-Gelände nördlich von Berlin und ein wunderschöner Landschafts- und Erholungspark für die großen Wohngebiete im Nordwesten Rostocks.
Insgesamt kamen im Jahr 2003 2,6 Mio. Besucher in die Internationale Gartenbauausstellung und es wurden fast 100 Mio. Euro investiert.
Mit dem Ende von Gartenausstellungen ist in der Regel auch ein Ende der touristischen Bedeutung verbunden. Ab diesem Zeitpunkt sollen die Einheimischen die geschaffene Infrastruktur in Besitz nehmen und die Verschönerung genießen.
In Rostock wurde der Versuch unternommen das IGA-Gelände auch nach dem Ende der IGA als touristischen Hotspot zu vermarkten. Ein solcher Versuch ist in der Geschichte der Gartenausstellungen seit 1865 bisher nicht gelungen. Auch in Rostock gelang dies – trotz aller Bemühungen – nicht.
Doch nun soll der Park endgültig aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden.
Erholung, Bildung und Veranstaltungen sind die Kernkompetenzen dieses Areals. Seit Frühjahr 2018 konzentriert sich die neue Geschäftsführung auf die Stärken des Parks und führt dieses großartige Gelände der Nutzung zu, die ursprünglich angedacht war.
Seit April 2019 ist der Zugang zum Gelände für alle Rostocker kostenfrei. Somit können auch vorher ausgeschlossene Bevölkerungsgruppen den Park nun betreten. Viele Jahre lang verschlossene Tore wurden geöffnet und laden nun zum Verweilen ein.
Spielplätze, die viel zu oft verwaist waren, werden von den Jüngsten überrannt. Die Besucherzahl des Parks hat sich seitdem etwa vervierfacht. Die Zahl der Veranstaltungsbesucher hat sich von 2018 auf 2019 nahezu verdoppelt und soll noch weiter wachsen. Auch die Sektion Umweltbildung wurde vergrößert und führt über 100 Veranstaltungen, Seminare und Führungen im Jahr durch.
Die Gestaltung des Parks erinnert an vielen Stellen noch immer an eine Ausstellungsfläche mit kleiner Parzellierung, engmaschiger Wegeführung und hohem Versiegelungsgrad. In den kommenden Jahren jedoch soll die Wandlung zu einem Landschaftspark mit starker kultureller und sportlicher Nutzung gelingen. Die gärtnerischen Umgestaltungen im Park, wie beispielsweise am ehemaligen Rosenhang und Rosengarten, stehen in engem Sinnzusammenhang dazu und sind der erste Schritt diese Richtung.